Übersicht zur jungen Frankenhainer Geschichte
Geschichte
1701 wird Frankenhain erstmals erwähnt, als auf Anweisung durch Landgraf Karl die landgräflichen Regierung dort eine Hugenottenkolonie errichtete. Namensgebend waren der angrenzende Wald Frankenhain und die ca. 1,5 km östlich gelegene Wüstung Frankenhain. Die Kolonie diente der Aufnahme eines Teils der 100 Hugenottenfamilien, die 1699 aus der Dauphiné und dem Languedoc nach Treysa gekommen waren.
 
Die Gründungsanlage bestand aus einer in gerader Fluchtlinie ca. 300 Meter langen Häuserzeile. Sie umfasste 1723 sechs Einzel- und sechs Doppelhäuser mit 18 Besitzeinheiten (Portionsländereien). Als Bau- und Wirtschaftsgelände wurden den Siedlern (ursprünglich vermutlich 14 Familien) "Trieschflächen" zugewiesen, welche von der Stadt Treysa vorher genutzt waren und wohl als Teil der Flur der Wüstung Rückershausen anzusehen sind. Weitere bauliche Erweiterungen erfolgten zunächst im westlichen Anschluss an die bereits vorhandene Häuserzeile, später erfolgte dann auch im Osten sowie auf der zunächst freigebliebenen südlichen Straßenseite eine Bebauung.
 
Die Kolonie war bis 1800 direkt der französischen Kanzlei der landgräflichen Regierung in Kassel unterstellt. Die ursprünglich in der Gründungszeit errichteten Fachwerkhäuser wurden überwiegend im frühen 19. Jahrhundert durch neue Bauten ersetzt.
 
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde Frankenhain am 1. Januar 1971 ein Stadtteil von Schwalmstadt.
 
Wirtschaftliche Entwicklung der Kolonie
Durch den Mangel an ausreichenden Grünland- und Hüteflächen hielt sich die Landwirtschaft in bescheidenen Grenzen. Um 1716 wird von einem, bis dahin in Hessen unüblichen Anbau von Knoblauch, Poree, Salat und Spinat durch die hugenottischen Siedler berichtet. Die meisten der Erstsiedler waren jedoch Strumpfmacher oder Strumpfweber. (1742 waren zehn, 1818 waren achtzehn Strumpfweber im Ort ansässig). Daneben gab es noch einige Hutmacher. Diese handwerklichen Berufe verschwanden mit Beginn des 19. Jahrhundert zunehmend.
 
Kirche
Die Fachwerkkirche wurde 1754 erbaut. Diese hat, in dieser Form in Hessen eher selten, ein barockes Türmchen. Bis zu Errichtung einer der eigenen Kirche hielten die Hugenotten ihre Gottesdienste in der Hospitalskapelle in Treysa ab. Der Gottesdienst wurde bis zum Jahr 1876 noch überwiegend in französischer Sprache abgehalten.
Quelle:
Wikipedia - Die freie Enzyklopädie
Filmmaterial:
hr-Online - Das Erbe der Hugenotten

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