Der Frankenhainer Wassergraben
Geschichte
Im 13. Jahrhundert erhielt Treysa Stadtrechte und die Bevölkerung wuchs. Die vorhandenen Brunnen reichten nicht mehr zur Versorgung aus. Daher plante man ein für diese Zeit recht ungewöhnliches und anspruchsvolles Projekt: Von Sachsenhausen aus sollte Wasser auf der Höhenline um Frankenhain herum bis in die Treysaer Oberstadt geführt werden. Die Gesamtstrecke misst fast 7km. Im heutigen Hephata gab es einen Teich, der das Wasser reinigen sollte. Von dort ging es in Rohren unter der Wiera hindurch zur Oberstadt. Der Druck vom Hephata-Berg wurde genutzt, um das Wasser in die Altstadt zu pumpen.
Bedeutung für Frankenhain
Der Wassergraben verlief auf der Höhenlinie des Frankenhainer Bergrücken fast komplett um das Dorf herum. Daher hatten die Frankenhainer Zugang zu Trinkwasser in einigermaßen geringer Entfernung. Bis zum Katzbach wären immerhin ca. 80m Höhenunterschied zu überwinden. Trotzdem war das Wasserholen eine mühselige und schwere Arbeit. Man war froh, als Anfang des 20.Jahrhunderts endlich eine Rohrleitung angeschlossen wurde.
Die Ruhland-Sage
Obwohl er seine Unschuld beteuerte, wurde der Treysaer Bürger Johannes Ruhland verurteilt, einen Mann erschlagen zu haben. Um der Strafe zu entgehen, bot er an die Treysaer Oberstadt mit Trinkwasser zu versorgen. Also grub er alleine den gewaltigen und langen Graben und in Treysa sprudelte Wasser. Nach der Fertigstellung soll seine Unschuld erwiesen worden sein.
Praktisch ist es unmöglich, dass ein Mann alleine ein solches Projekt mit damaliger Technik vollbringen konnte. Noch heute nennt man den Brunnen auf dem Treysaer Marktplatz den "Johannisbrunnen" und die darauf befindliche Figur das "Johannismännchen".
Heute
Leider sind Teile des alten Wassergrabens heute verschwunden. Die Flächen wurden in Land- und Holzwirtschaftsflächen gewandelt. Große Teile sind aber noch sehr gut erkennbar und können über parallel verlaufende Wege erkundet werden. Man erkennt den Graben schon gut aus der Vogelperspektive:
Verlauf des Wassergrabens
Verlauf des Wassergrabens

 
Siehe auch Bilder und Wanderwege

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